Outdoor-Brille im Einsatz

Ratgeber Outdoorbrillen

Outdoorbrillen sind weit mehr als ein modisches Accessoire. Diese Spezial-Sonnenbrillen bestehen aus robusten Materialien, bieten optimalen Sitz und Halt und zeichnen sich zudem durch ein ausgeklügeltes Belüftungssystem aus. Sonnenbrillen und auch Outdoorbrillen gibt es unzählige auf dem Markt, in unserem Outdoorbrillen-Ratgeber zeigen wir Dir, worauf es wirklich ankommt. Wenn Du auf der Suche nach Outdoorbrillen für Dich bist, sind die Tipps unseres naturzeit-Experten-Teams mit Sicherheit hilfreich. Viel Spaß beim Lesen!

Was sind Outdoorbrillen?

Sonnenbrillen gibt es schon seit langer Zeit. Bei Outdoorbrillen handelt es sich im Prinzip um nichts anderes. Auch sie haben primär die Aufgabe, Dich vor schädlicher Strahlung durch die Sonne zu schützen und die Sicht zu verbessern. Der Unterschied zu normalen Sonnenbrillen liegt in der Robustheit der Brille und den speziellen Designs und Gläsern, die je nach Verwendungszweck sehr unterschiedlich ausfallen können. Da bei den verschiedenen Sportarten, Hobbys und Einsatzzwecken recht unterschiedliche Anforderungen an die Brillen gestellt werden, bildeten sich die Spezialbrillen heraus. Die Palette reicht von Gletscherbrillen über Fahrradbrillen bis hin zu Outdoorbrillen für den Wassersport.

Welche Unterschiede gibt es?

Wie schon erwähnt liegen die Unterschiede zwischen den Outdoorbrillen vor allem an den verwendeten Materialien, dem Design, den Gläsern und den damit verbundenen Funktionen. Um den Rahmen des Ratgebers nicht zu sprengen beschränken wir uns hier auf Outdoorbrillen-Typen welche wir auch im Sortiment führen.



  • Outdoorbrille für Fahrradfahrer

Spezielle Outdoorbrillen für Fahrradfahrer gibt es mittlerweile schon seit langem. Doch auch sie werden ständig weiterentwickelt, vor allem was die Aerodynamik und das Belüftungssystem betrifft. Außerdem ist die richtige Passform wichtig, um zu verhindern, dass die Brille alle paar Minuten von der Nase rutscht. Es ist zu empfehlen, die Brille mit dem verwendeten Fahrradhelm zu testen, da hier unter Umständen Druckstellen auftreten können. Fahrradbrillen verfügen in der Regel über breite, gebogene Gläser um seitlich eintretenden Wind und Staub zu verhindern.

  • Outdoorbrille für Läufer

Für die Läufer unter uns gelten eigentlich die selben Anforderungen an die Outdoorbrille wie für die Radfahrer auch. Allerdings ist es noch wichtiger, dass sie felsenfest sitzt, da beim Laufen noch deutlich mehr Erschütterungen auftreten wie beim Radfahren. Wichtig ist natürlich auch ein geringes Gewicht. Vor allem beim Langstreckenlauf zählt jedes Gramm.

  • Outdoorbrille für Wanderer

Hier kommt es vor allem auf den Tragekomfort und die Robustheit an. Gerade bei längeren Touren kommt es immer mal wieder vor, dass die Outdoorbrille zusammen mit der restlichen Ausrüstung im Rucksack verstaut wird und sie sollte natürlich nicht gleich zerbrechen. Das Gewicht ist hier eher zu vernachlässigen und auch die Passform spielt hier nicht eine so große Rolle, da die Brille weniger Erschütterungen ausgesetzt ist als beispielsweise beim Laufen oder Fahrradfahren. Je nach Höhenlage und Region sollte natürlich auf ausreichenden Strahlungsschutz geachtet werden.

  • Outdoorbrillen für Alpinisten und Bergsteiger

Hier kommt es vor allem auf den Lichtschutz an. Hoch oben in den Bergen ist die Strahlungsintensität um ein Vielfaches höher und dadurch die Gefahr vor Schäden an den Augen ebenfalls deutlich höher. Viele hochwertige Gletscherbrillen dunkeln eigenständig ab wenn der Lichteinfall steigt, was vor allem wenn man gerade an der Wand hängt sehr praktisch ist. Vor seitlich einfallendem Licht schützen kleine, meistens abnehmbare Sonnenblenden. Oft wird durch Gummi-Einsätze und vollständig verstellbare Bügel ein perfekter Sitz gewährleistet und dank Anti-Fog Beschichtung ein Beschlagen der Gläser verhindert. Gletscherbrillen sind aufgrund der starken Abdunkelung für viele andere Sportarten ungeeignet und im Straßenverkehr sogar verboten.

  • Outdoorbrillen fürs Wasser

Gemeint sind hier keine Schwimm- oder Taucherbrillen, sondern solche Outdoorbrillen die Du am und im Wasser nutzt, beispielsweise beim Bootfahren. Sie sollten aus leichten Materialien gefertigt sein und schwimmen, falls sie mal ins Wasser fallen. Die Gläser sollten speziell für die Lichtreflexe am Wasser ausgelegt sein und ein Seitenschutz sorgt in der Regel dafür, dass Dein Auge trocken bleibt.

  • Outdoorbrille für Kinder

Kinderaugen sind sehr empfindlich. Die Linse der Kinderaugen ist noch extrem UV-A durchlässig, denn der volle Schutz vor den Strahlen wird erst im Erwachsenenalter ausgebildet. Mit 5 Jahren ist das Auge nur zu etwa 15% UV-Undurchlässig, mit 15 Jahren sind es 50%. Da die Kleinen gerne toben, empfiehlt es sich auch auf Polycarbonat-Gläser zu setzten, da diese weniger gefährlich sind als Mineralgläser falls es doch einmal durch einen Sturz zum Bruch kommen sollte. Generell sollte man zu Outdoor Sonnenbrillen greifen, die eine hohe Schutzkategorie aufweisen. Mindestens Index 3, bei starker Sonneneinstrahlung und langer Zeit im Freien eher Index 4, sollte die Sonnenbrille für Kinder schon aufweisen können.

Outdoorbrillen Imagebild

Welche Lichtschutzstufen gibt es?

Outdoorbrillen, beziehungsweise Sonnenbrillen im Allgemeinen, reduzieren unter anderem durch ihre Tönung das einfallende, sichtbare Licht und verhindern dadurch, dass Du geblendet wirst. Die Tönung hat nichts mit dem UV-Schutz oder der Glasfarbe zu tun. Sie lassen sich in 5 Kategorien unterteilen. Jede Kategorie, auch Index genannt, hat eine spezifische Tönung und ist dadurch für bestimmte Einsatzbereiche besser geeignet.
Kategorie 0: Die Tönung der Gläser liegt hierbei unter 20%. Diese Kategorie bietet somit den geringsten Schutz vor Sonnenlicht und eignet sich somit nur für leichten Sonnenschein in niedrigen Höhenlagen.
Kategorie 1: Sonnenbrillen der Kategorie 1 sind zu 20 – 57% getönt. Auch diese Outdoorbrillen sind nicht für übermäßig starkes Sonnenlicht geeignet und eher für bedeckte Sommertage zu empfehlen.
Kategorie 2: Diese Outdoorbrillen sind zu 57 – 82% getönt. Dies entspricht in etwa dem nötigen Schutz für einen durchschnittlichen Sommertag in Mitteleuropa.
Kategorie 3: Mit einer Tönung von 82 – 92% sind diese Brillen für den Strand, Wasserflächen genauso wie für Berge und südeuropäische Länder geeignet.
Kategorie 4: Kategorie 4 ist mit 92 – 97% der stärkste Schutz gegen das sichtbare Licht. Man spricht dann auch von Gletscherbrillen, da diese Outdoorbrillen für den Einsatz im Hochgebirge und an Gletschern bestens geeignet sind. Eine Teilnahme am Verkehr ist mit ihnen aber untersagt, da bei diesen Lichtverhältnissen die Sicht zu sehr eingeschränkt ist.

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass der Lichtschutz bei Sonnenbrillen ausschließlich durch die Gläser gegeben wird. Neben den Lichtschutzkategorien ist beim Kauf auch darauf zu achten dass die Outdoorbrille, vor allem bei starker Strahlung wie im Hochgebirge, auch vor Streulichteinfall schützt, welches seitlich einfallen kann. Streulichtschutz wird meist durch dickere Bügel oder größere und gebogene Gläser gewährleistet.


UV - Schutz

Neben der sichtbaren Strahlung ist im Sonnenlicht auch ultraviolette, nicht sichtbare Strahlung vorhanden. Dieses UV-Licht lässt sich in UV-A, UV-B und UV-C unterteilen. Dieser Strahlung wird nachgesagt, Augenreizung, Grauer Star und sogar Erblindung zur Folge haben zu können. Eine gesetzliche Regelung gibt es hierfür nicht, allerdings werden in hochwertige Outdoorbrillen auch immer ein UV-Filter eingesetzt. Direkt sichtbar ist dieser Schutz aber ebenso wenig wie die Strahlung selbst. Bei namhaften Herstellern mit hochwertigen Standards und Produkten lässt sich dennoch eine grobe Aussage zum Zusammenhang mit der Tönung der Gläser feststellen. Im Zweifelsfall solltest Du aber lieber nachfragen, um unerwünschte Schäden zu vermeiden. Der UV-Schutz lässt sich nach EU-Norm in sechs Kategorien unterteilen.
Die Kategorie 0 lässt 80-100% der Strahlung mit einer Wellenlänge von bis zu 380 nm ungehindert passieren. Am häufigsten ist diese Kategorie bei farblosen oder minimal getönten Gläsern zu finden.
Bei Kategorie 1 beträgt der sogenannte Lichtemissionsgrad 43-80 %.
Nur noch 18-43% der Strahlung werden bei Kategorie 2 durchgelassen.
Kategorie 3 ist meistens bei dunkel getönten Gläsern zu finden und bietet einen Lichtemissionsgrad von 8-18%.
Sehr dunkel getönte Gläser können schon einen Lichtemissionsgrad von 3-8% aufweisen und gehören der Kategorie 4 an.
Ein Lichtemissionsgrad unter 3% ist außerhalb dieser Norm und nur bei extrem dunklen Gletscherbrillen zu finden.

Blauanteil des Lichts

Auch der Blauanteil des sichtbaren Lichts steht unter dringendem Verdacht Schäden am Auge, an der Makula, zu verursachen. Hinreichende Studien liegen noch nicht vor, einige Outdoorbrillen reduzieren dennoch jetzt schon diesen Blauanteil. Ein Richtwert von unter 10% Lichtdurchlass wird für Wellenlängen zwischen 400 und 470 nm empfohlen. Wenn der Blauanteil allerdings zur Gänze herausgefiltert wird, führt das unter anderem zu Verzerrungen, was sowohl beim Outdoorsport, als auch im Verkehr schwerwiegende Folgen haben kann. Der Schutz vor dem Blaulichtanteil ist selten ausgezeichnet, lässt sich aber bei renommierten Herstellern in der Regel einfach erfragen.


Mineralglas oder Kunststoffglas?

Inzwischen werden rund 70% der Brillengläser aus Kunststoff gefertigt. Die Vorteile von Kunststoff sind das geringere Gewicht und die Bruchsicherheit. Sie splittern nicht und eignen sich daher besonders für Kinderbrillen und Sportbrillen bei deren Einsatz die Outdoorbrille auch mal herunterfallen kann oder mit viel Ausrüstung zusammen verstaut werden muss. Sie kommen in Sachen Kratzfestigkeit allerdings trotz der Hartschicht-Veredelung nicht an Mineralgläser heran, können dafür in jeder erdenklichen Farbe getönt werden. Diese Gläser haben neben ihrer Kratzfestigkeit den Vorteil, die Möglichkeit verschiedene Sehzonen in einem Glas zu vereinen, ohne dass störende Kanten entstehen. Mineralgläser sind zudem in der Regel dünner und günstiger als Kunststoffgläser.




Welche Rolle spielt die Glasfarbe?

Die Glasfarbe ist nur ein cooler, modischer Nebeneffekt? Falsch! Natürlich geben farbige Brillengläser optisch einiges her, aber sie erfüllen auch eine Funktion. Je nach Farbe filtert das Glas andere Anteile des sichtbaren Lichts heraus, was nicht nur die Farbwahrnehmung sondern auch den Kontrast beeinflusst. Rötliche, orange und gelb getönte Gläser minimieren das Streulicht am besten und wirken zugleich kontrasterhöhend. Sie filtern blaues Licht und werden bevorzugt von Ski-, Rad- und Wassersportlern verwendet. Außerdem finden sie in der Medizin als Kantenfiltergläser Verwendung um Patienten mit Augenerkrankungen kontrastreicheres Sehen zu ermöglichen. Am weitesten verbreitet sind braune Brillengläser. Sie verfälschen die Farbwahrnehmung nur leicht und bieten trotzdem einen verbesserten Kontrast. Außerdem lassen sich Grüntöne besser differenzieren als normal. Somit eignen sich braune und bronzene Outdoorbrillengläser besonders für Mountainbiker, Wanderer, Golfer und ähnliches.

Outdoorbrillen mit Sehstärke

Wer auf eine Sehhilfe angewiesen ist kennt das Problem: Sobald die Sonnenbrille zum Einsatz kommt muss auf die unter Umständen störenden Kontaktlinsen zurück gegriffen werden. Inzwischen gibt es jedoch auch andere Möglichkeiten um Deine kostbaren Momente unter freiem Himmel sehen zu können:


Direktverglasung

Hier wird den Brillengläsern direkt die benötigte Sehstärke eingeschliffen. Möglich ist je nach Krümmung der Gläser eine Sehstärke von bis zu +- 4 Dioptrien. Diese Anpassungen sind in der Regel von einem Optiker vorzunehmen, allerdings bieten manche Hersteller auch einen entsprechenden Service an.


Clip-In

Bei dieser Variante werden spezielle Clips am Nasensteg befestigt. Diese lassen sich bei Bedarf mühelos und binnen weniger Augenblicke und mit wenigen Handgriffen wechseln. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht durch den Rahmen beschränkt wird und so auch deutlich höhere Dioptrien-Werte erreichen kann.

Outdoorbrillen Imagebild

Die richtige Pflege Deiner Outdoorbrille

Wie für alles andere gilt natürlich auch für Deine Outdoorbrille: Mit der richtigen Pflege hast Du deutlich länger Deine Freude daran. Auch für die Brille gilt, wie bei anderen optischen Ausrüstungsgegenständen auch, dass sie bei leichter Verschmutzung nur mit einem Mikrofasertuch zu reinigen ist, um zu verhindern, dass feine Kratzer im Glas zurück bleiben. Bei stärkerer Verschmutzung kann auch eine Spülmittellösung zur Hilfe genommen werden. Zum Transport wird generell ein stabiles Brillenetui empfohlen. Vor allem beim Wandern oder Trekking mit schwerer Ausrüstung im Rucksack kann die Brille Schaden nehmen.

Fazit zum Outdoorbrillen-Kauf:


Wichtig ist, vor dem Kauf Deiner Outdoorbrille zu wissen, für welche Einsatzzwecke Du sie benötigst. Im Hochgebirge benötigst Du beispielsweise einen höheren Schutz vor der Sonnenstrahlung als im Tal. Außerdem solltest Du auch auf die richtige Ausstattung, wie zum Beispiel die richtige Glasfarbe, Blendschutz und Wind- beziehungsweise Spritzwasserschutz achten.

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