Sicherungsgeräte bieten Sicherheit und komfortables Handling und machen es dem Sichernden erst möglich, einen Sturz des Partners zu halten oder mit geringem Kraftaufwand abzuseilen. Moderne Sicherungsgeräte , wie Tube und ATC, sind übersichtlich in der Bedienung und verhindern das früher oft lästige Seilkrangeln.
Sicherungsgeräte
Das Sichern des Kletterpartners mit HMS (Halb-Mastwurf-Sicherung) stellt nach wie vor eine korrekte und sichere Methode des Sicherns beim Klettern dar. Hierbei wird das Seil als Halb-Mastwurf in den HMS-Karabiner gelegt, um eine entsprechende Bremswirkung des durchlaufenden Seils zu erreichen. Das ermöglicht es dem Sichernden, einen Sturz des Kletterpartners zu halten, ihn an der Wand zu halten oder kontrolliert abzulassen. Ein Vorteil des Sicherns mit der HMS-Technik ist, dass mit geringem Aufwand an Material, und somit auch an Gewicht, korrekt gesichert werden kann. Die HMS-Technik lässt sich beim Top-Rope-Klettern, beim Sichern eines Vorsteigers oder auch vom oberen Standplatz aus zum Sichern des Nachsteigers einsetzen. Nachteil des Sicherns mit der HMS-Methode ist, dass das Kletterseil nach einiger Zeit beginnt zu krangeln, was sich störend in der Handhabung des Seils auswirkt. Hier bleibt dann nur, das Seil von Zeit zu Zeit möglichst frei hängend kräftig auszustreichen, um ihm wieder die Geschmeidigkeit und somit ein gutes Handling zurück zu geben. Die HMS-Methode ist in den vergangenen Jahren von Methoden mit modernen Sicherungsgeräten zum Teil verdrängt worden. Mittlerweile ist eine Vielzahl von speziellen Sicherungs- und Abseilgeräten auf den Markt gekommen und weiterentwickelt worden, die das Sichern noch einfacher und somit sicherer machen und mögliche Fehlerquellen weitestgehend minimieren. Ein Krangeln des Seils kommt beim Einsatz eines modernen Sicherungsgeräts praktisch nicht mehr vor. Spezielle Sicherungsgeräte sind damit in der Handhabung einfacher und übersichtlicher wie auch seilschonender als die HMS-Technik.
Das Tube Sicherungsgerät
Als gängiges Sicherungsgerät dient heute der Tube, der in ähnlicher Bauweise von den einschlägigen Herstellern für Kletterausrüstung produziert wird. In Verbindung mit einem geeigneten Sicherungskarabiner (in der Regel einem HMS-Karabiner) stellt der Tube eine einfache und wirkungsvolle Sicherungsmethode dar. Beim Tube läuft das Seil vom Kletterer kommend durch den Tube des Sichernden, weiter durch einen Karabiner, der am Sichernden oder einem anderen Fixpunkt eingehängt ist, zurück durch den Tube und bildet danach das Seil für die Sicherungshand. Die gewünschte Bremswirkung dieses Seilverlaufs wird aber nur dann erreicht, wenn der Sichernde das Gerät auch richtig benutzt. Das heißt, dass der Sichernde durch eine gute Schulung oder durch einen Kletterkurs das Bremshandprinzip beherrscht und auch beim Seil ausgeben bzw. einholen keine Fehler macht. Dann ist es dem Sichernden erst möglich, einen Sturz des Kletterers jederzeit zu halten, den Kletterer an der Wand zu halten oder ihn langsam und kontrolliert abzulassen. Tubes gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Tube mit einem Seilkanal oder Tube mit zwei Seilkanälen
Ein Tube mit nur einem Seilkanal ist das richtige Sicherungsgerät beim Top-Rope-Sichern in der Halle oder im Klettergarten. Beim Top-Rope-Klettern („Seil-von-oben-Klettern“) führt das Seil vom Kletterer nach oben, läuft dort durch einen Umlenkpunkt und wieder herunter zum Sichernden. Vorteil eines Tubes mit einem Seilkanal ist die einfache, übersichtliche Handhabung des preisgünstigen Sicherungsgeräts beim Top-Rope-Klettern. Nachteile sind, dass damit nicht an zwei Seilsträngen abgeseilt werden kann und der Vorsteiger damit keine Nachsteiger vom Standplatz aus sichern kann. Wer das ohnehin nicht vorhat oder dafür andere Sicherungsgeräte oder –techniken verwendet, ist mit dem einfachen Tube mit nur einem Seilkanal gut ausgerüstet.
Ein Tube mit zwei Seilkanälen, wie z.B. der Tube Black Diamond ATC-XP, bietet die gleiche Möglichkeit wie ein Tube mit einem Seilkanal, kann aber zusätzlich auch als Abseilgerät genutzt werden. Ein Tube mit zwei Seilkanälen ist das richtige Sicherungsgerät für alle, die Top-Rope-Klettern und den Tube auch als Abseilgerät nutzen möchten.
Dann gibt es noch den Tube mit zwei Seilkanälen und zusätzlichen Ösen. Mit einem solchen Tube kann Top-Rope gesichert werden, und er eignet sich zum Abseilen. Durch eine zusätzliche Öse kann dieser Tube vom Vorsteiger am Standplatz fixiert werden, um einen oder zwei Nachsteiger gleichzeitig nachzusichern. Eine weitere, kleine Öse am Tube erlaubt es, eine Reepschnur einzufädeln und damit die Lage des Tubes zu verändern, um einen im Seil hängenden Kletterer langsam abzulassen. Tubes mit zwei Seilkanälen und Ösen sind z.B. der Black Diamond ATC-Guide oder das Petzl Reverso. Wer ein vielseitiges Sicherungsgerät sucht, das mit einem Gerät möglichst viele Möglichkeiten bieten soll, entscheidet sich für einen Tube mit zwei Seilkanälen und zusätzlichen Ösen. Die meisten Tubes eignen sich auch für die Verwendung mit Halb- und Zwillingsseilen. Beachte dazu die spezifischen Angaben des jeweiligen Produkts.
Halbautomatische Sicherungsgeräte
Halbautomatische Sicherungsgeräte befinden sich ebenso seit Jahren auf dem Markt. Bei einem Sturz oder beim Reinsetzen des Kletterers bremst ein halbautomatisches Sicherungsgerät selbstständig ab oder blockiert den Seildurchlauf komplett. Dies darf aber den Sichernden nicht nachlässig werden lassen. Die korrekte und aufmerksame Bedienung auch von halbautomatischen Sicherungsgeräten ist immer die Grundlage für ein möglichst gefahrloses Sichern des Kletterers. Ein halbautomatisches Sicherungsgerät, wie z.B. das Petzl Grigri, unterstützt den Sichernden bei seiner Aufgabe, nimmt ihm diese aber nicht ab. Beachte die zulässigen Seildurchmesser bei den unterschiedlichen halbautomatischen Sicherungsgeräten in der Beschreibung des jeweiligen Gerätes.
Abseilachter
Wie der Name schon sagt, ist der Abseilachter ein typisches Abseilgerät. Er wird mit einem Karabiner zwischen Klettergurt und Seil eingelegt und dient so beim Abseilen als Seilbremse. Zuweilen wird mit dem Abseilachter auch gesichert. Die Bremswirkung bei einem Abseilachter ist jedoch geringer als bei den meisten Sicherungsgeräten. Beim Sichern mit Abseilachter muss der Abseilachter immer nochmals zusätzlich an den jeweiligen Karabiner fixiert werden, um ein Verrutschen des Abseilachters auf den Schnapper des Karabiners zu verhindern, was bei Belastung (Sturz) ein Ausbrechen des Schnappers zur Folge haben könnte. Dies bedeutet einen Totalausfall der Sicherung. Viele solcher Unfälle mit schlimmen Folgen sind aktenkundig. Wir empfehlen daher, zum Sichern die HMS-Technik oder ein spezielles Sicherungsgerät zu verwenden. Welches Sicherungsgerät im jeweiligen Fall eingesetzt wird, ist letztendlich auch eine Frage von Vorlieben und Erfahrung des Sichernden. Wichtig ist dabei immer der geschulte, korrekte Umgang mit dem jeweiligen Sicherungsgerät, um mit Spaß und Sicherheit unterwegs zu sein und wieder gesund heim zu kommen. Profitiere von der guten Auswahl an Sicherungsgeräten und von der kompetenten Beratung der Kletterer und Bergsteiger von naturzeit.