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Kauftipps Wanderstöcke

Insbesondere viele junge Wanderer begutachten Wanderstöcke mit Skepsis. Der Gedanke, Trekkingstöcke seien nur etwas für Menschen in fortgeschrittenem Alter, um Stürzen auf Wanderungen vorzubeugen, ist tatsächlich noch weit verbreitet. Doch entgegen der allgemeinen Annahme bringen Wanderstöcke für jeden Wander-Begeisterten eine Vielzahl an Vorteilen mit sich. Was diese im Einzelnen sind, was Du vor dem Kauf beachten musst und wie Du Deine Wanderstöcke am besten einstellst, erfährst Du in den folgenden Abschnitten.

Wozu Wanderstöcke?

In erster Linie reduzieren Wanderstöcke insbesondere beim Bergabgehen das Gewicht, das auf Deine Knie wirkt, um bis zu 35 % und schonen zudem auch Hüft- und Sprunggelenke. Die Verwendung von Wanderstöcken verleiht dir mehr Stabilität und erhöht außerdem Deine Trittsicherheit auf schmalen Graden oder steilen Neigungen und vermindert so das Verletzungsrisiko. Durch die Verwendung von Wanderstöcken bindest Du Deine Arme mit in den Bewegungsprozess ein. Dies gibt den nötigen Schwung für Aufstiege oder für Stufen, die Du nicht mit reiner Beinkraft bewältigt werden kann. 

Gerade bei längeren Touren mit schwerem Rucksack neigen viele zu einer gebückten Haltung. Trekkingstöcke tragen zu einem aufrechten Gang bei und beugen somit Verspannungen und Rückenschmerzen vor.

Einsatzgebiete von Wanderstöcken

Grundsätzlich kannst Du Wanderstöcke für jede Outdoor-Aktivität, angefangen bei Spaziergängen über längere Wanderungen bis hin zur mehrtägigen Trekkingtour verwenden. Allerdings sind sie besonders dienlich für steile und holprige Passagen, bei denen Dir die zusätzliche Trittsicherheit zugutekommt.

Gleichzeitig helfen Wanderstöcke in sumpfigen und moorigen Gebieten den Untergrund zu ertasten, um sich keine Verletzungen zuzuziehen. Bäche und kleine Flüsse mit starker Strömung lassen sich mit Hilfe von Stöcken ebenfalls leichter und sicherer durchqueren. Ein Trekkingstock kann Dir auch als Zeltgestänge-Ersatz dienen und zum Aufbau eines Tarps für die Nacht genutzt werden.

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Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien

Die zwei häufigsten Materialien, die zur Herstellung von Wanderstöcken verwendet werden, sind Aluminium und Carbon. Diese beiden Materialien unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht voneinander und bringen individuelle Vor- und Nachteile mit sich. 

ALUMINIUM

Vorteile: Wanderstöcke aus Aluminium sind sehr robust, halten somit starker Belastung stand und lassen sich, auch wenn sie sich durch starke Beanspruchung verbogen haben sollten, vorsichtig wieder zurückbiegen. Im Vergleich zu den teureren Carbon-Wanderstöcken sind die Trekkingstöcke aus Aluminium eine preisgünstige Alternative. 

Nachteile: Aluminium überträgt Vibrationen, die beispielsweise durch starkes Aufsetzten des Wanderstocks auf einen Stein erzeugt werden können, was auf Dauer sehr unangenehm sein kann. Dieses Problem lässt sich durch sogenannte Anti-Schock-Systeme lösen, die in manchen Trekkingstöcken verbaut sind. Des Weiteren sind die zwar günstigeren Wanderstöcke auch deutlich schwerer als Trekkingstöcke aus Carbon und jedes Gramm extra auf der Tour macht sich mit der Zeit doch bemerkbar. 

CARBON

Vorteile: Der wohl größte Vorteil der Trekkingstöcke aus Carbon ist ihr Gewicht. Bei hoher Stabilität sind die Carbon-Wanderstöcke trotzdem um einiges leichter als das Pendant aus Aluminium. Gerade bei größeren Touren mit viel Gepäck wo jedes Gramm zählt ist das ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt.

Nachteile: Carbon ist deutlich anfälliger für Schäden als Aluminium. Einmal nicht aufgepasst und schon kann Dein Carbon-Wanderstock gebrochen sein und zurückbiegen lässt sich dann natürlich nichts mehr. Um dem entgegenzuwirken und den Stock belastungsfähiger zu machen, versehen einige Hersteller ihn mit einer Kevlarverstärkung. Diese treibt dann aber den ohnehin schon hohen Preis noch weiter in die Höhe.

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Teleskop- oder Faltstock?

TELESKOPSTÖCKE
Die aus- und ineinander schiebbaren Teleskopstöcke können ganz einfach mittels Außen- oder Innenklemmung in der richtigen Höhe fixiert werden. Sie verfügen in der Regel über drei Segmente, die jeweils unabhängig voneinander eingestellt werden können. Diese Bauart ermöglicht Dir auch eine schnelle Änderung der Höhe, beispielsweise für Auf- und Abstiege. Auch ist die nutzbare Gesamtlänge des Stocks sehr variabel und groß. Das ist besonders dann ein Vorteil, wenn mehrere, verschieden große Personen das selbe Stockpaar benutzen - aber auch für Einsteiger und alle, die zum ersten mal Trekkingstöcke verwenden und noch nicht wissen, welche Länge für sie die richtige ist.

FALTSTÖCKE
Faltstöcke bestehen aus drei Segmenten, die nur über ein in der Mitte liegendes Drahtseil miteinander verbunden sind und die sich für den Gebrauch ganz einfach zusammenstecken und fixieren lassen. Ganz oben befindet sich ein viertes Segment mit Griff, Handschlaufe sowie Bedienung für die Längenverstellung. Diese Konstruktionsweise spart durch das Fehlen eines Schraubmechanismus Gewicht ein und hat zudem ein sehr kleines Packmaß. Beim Kauf sollte allerdings beachtet werden, dass nicht alle Faltstöcke tatsächlich auch längenverstellbar sind. Ein weiterer Punkt, der bei Wanderfaltstöcken wichtig ist, ist die Funktion zum Lösen der Einrastfunktion, wenn man die Stöcke wieder zusammenfalten möchte. Wie einfach ist diese bedienbar? Kann sie auch mit Handschuhen gut bedient werden? Hier gibt es von Modell zu Modell Unterschiede, viele Modelle haben hierzu einen Stahlstift, während andere (z.B. die Leki FX Carbon Modelle) einen Druckknopf besitzen, der etwas einfacher zu bedienen ist.

Zusätzliche Ausstattungsmerkmale

Teller

Oberhalb der Spitze liegt der sogenannte Teller. Abhängig von Jahreszeit und Untergrund sollten die Teller Deiner Wanderstöcke unterschiedlich breit sein. Sommerteller sind in der Regel schmaler geschnitten, um das Versinken in Geröll oder sumpfigem Untergrund zu verhindern. Winterteller sind hingegen breiter geschnitten, um besseren Halt im Schnee zu geben. 

Griff

Der ergonomisch geformte Griff steht in direktem Kontakt zu Deiner Haut beziehungsweise Deinen Handschuhen und sollte deshalb möglichst komfortabel sein. Die am häufigsten verwendeten Materialien für den Griff sind EVA-Schaum, Kork oder Plastik, obwohl Plastik nicht in der Lage ist, Feuchtigkeit zu absorbieren. Die Nutzung der Wanderstöcke kann somit mit der Zeit als unangenehm wahrgenommen werden. Bei der Wahl des Griffs kommt es letztendlich auf Dein eigenes Wohlfühlempfinden an. Du solltest also die Wanderstöcke vor dem Kauf probegetragen haben, um Trekkingstöcke mit für Dich komfortablen Griffen auswählen zu können. 

Spitze

Mit direktem Bodenkontakt ist die, in der Regel aus Karbid bestehende, Spitze der größten Belastung ausgesetzt und kann so auch schnell brechen. Bei Herstellern wie LEKI kannst Du einzelne Spitzen nachkaufen. 

Schlaufe

Entgegen der allgemeinen Annahme sind die Schlaufen an den Wanderstöcken nicht in erster Linie dafür da, dass Du die Stöcke nicht verlierst, sondern um eine möglichst gute Kraftübertragung zu ermöglichen. Führst Du die Hand von unten durch die Schlaufe und umfasst dann den Griff, wird ein Großteil der Belastung auf den Handballen geleitet werden.

Schwungverhalten

Zwar kein "sichtbares" Merkmal, doch ein spürbares wenn man die Stöcke im Einsatz hat. Das Schwungverhalten kann von Stockpaar zu Stockpaar unterschiedlich sein, je nach dem, wo der Stock seinen Gewichtsschwerpunkt hat. Liegt der Gewichtsschwerpunkt höher bzw. in der Nähe des Griffbereichs, so führt dies zu einem gleichmäßigen und harmonischen Schwingen. Hingegen ist bei Wanderstöcken, die ihren Gewichtsschwerpunkt weiter unten haben (Richtung Bereich der Stockspitzen) das Schwunggefühl träger, und die Stöcke lassen sich schwerfälliger bewegen.


Trekkingstöcke richtig einstellen

Auch die besten Trekkingstöcke bringen nicht viel, wenn sie nicht richtig eingestellt sind. Als Faustregel gilt: Die Stockhöhe wird immer im Verhältnis zur Körpergröße gewählt. Am einfachsten findest Du die richtige Höhe, wenn Du Deinen Wanderstock auf ebenem Gelände senkrecht neben Deinen Fuß stellst. Wenn Du nun den Griff umfasst, sollten Unter- und Oberarm einen 90° Winkel bilden. Dieses Verhältnis von Wanderstock-Höhe zu Körpergröße ermöglicht die optimale Kraftübertragung, damit Du lange Freude an Deinem Outdoor-Erlebnis hast. Doch es gibt auch hier persönliche Präferenzen und Unterschiede, so gibt es beispielsweise Leute, die es bevorzugen wenn die Wanderstöcke etwas kürzer (ca. 5-10 cm) als die allgemeine Faustregel eingestellt sind. Dies hat zur Folge, dass mit den Armen etwas mehr Schub erzeugt werden kann, teilweise muss. Andere schwören auf eine etwas längere Einstellung. Unser Tipp - gerade für Einsteiger: Verschiedene Längen ausprobieren und so lange testen, bis Du ein gutes Gefühl mit den Stöcken hast.

Zudem gilt die allgemeine Regel, dass die Wanderstöcke bei Aufstiegen etwas kürzer und bei Abstiegen etwas länger eingestellt werden als auf der Ebene.

Fazit


Wanderstöcke sind tatsächlich die optimalen Begleiter für Dein Outdoor-Erlebnis zu Fuß. Die Trekkingstöcke trainieren nicht nur Deine Armmuskulatur, sondern garantieren auch die nötige Trittsicherheit, die Du auf Tour benötigst. Das naturzeit-Sortiment bietet Dir eine Vielzahl an Modellen aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Preisklassen, sodass jeder sicher fündig wird. Wenn Du noch Unterstützung bei Deiner Wanderstöcke-Wahl benötigst, oder unsicher bist, welches Modell am besten zu Deinem Vorhaben passt, steht Dir unser naturzeit-Team gerne zur Verfügung.

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